1. Barrierefreiheit

1.4. Barrieren und Hilfestellungen: eine Auflistung von Beispielen

Im Folgenden finden Sie einige Informationen zu Bedarfen und Barrieren, die Studierende im Studienalltag begleiten und begegnen können.*

Neurodiversität, Teilleistungsstörungen und psychische Erkrankungen

Zu Neurodiversität zählen u.a. AD(H)S und Autismus-Spektrum. Zu Teilleistungsstörungen zählen u.a. Legasthenie und Dyskalkulie. Psychische Erkrankungen können u.a. Depressionen, Angststörungen oder abweichende Persönlichkeitsstrukturen sein.

Die Beeinträchtigungen äußern sich verschieden, u.a. im Gefühl einer Reizüberflutung, durch Konzentrationsschwierigkeiten oder Schwierigkeiten mit sozialen Interaktionen sowie durch verschwimmende Wörter und Zahlen. Komplizierte (Fach-)Wörter, Schachtelsätze, nicht erklärte Abkürzungen, aber auch sich bewegende Elemente, fehlende Struktur und verstreute Informationen bereiten den Betroffenen Schwierigkeiten. Als Hilfsmittel können u.a. Vorlesefunktionen, Untertitel von Videos und Vergrößerung der Schrift dienen.

Sehbeeinträchtigungen

Sehbeeinträchtigungen äußern sich verschieden, u.a. in Farbschwäche, verschwommenes Sehen, (stark) begrenztes Sichtfeld und (vollständige) Blindheit. Häufige Barrieren sind u.a. fehlender Kontrast (Farben), kleine Schrift, sich überlappende Elemente bei Vergrößerung sowie Programmierungen, die für Screenreader nicht geeignet sind. Hilfsmittel können Vergrößerungssoftware, Lupen, Bildschirmlesegeräte und Screenreader (JAWS und NVDA für Windows, VoiceOver für Mac) sein.

Bewegungseinschränkungen

Bewegungseinschränkungen äußern sich verschieden, u.a. steife Finger, gelähmte oder fehlende Hände. Somit können Menschen mit solchen Einschränkungen oft keine Maus benutzen, um den Computer zu bedienen. Sie müssen auf die Tastaturbedienung zurückgreifen, Sprachsteuerungen oder Eye-Tracking-Geräte benutzen.

Hörbeeinträchtigungen

Hörbeeinträchtigungen äußern sich verschieden, u.a. in permanentem Tinitus, Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit. Daher können betroffene Menschen Informationen, die ausschließlich über Verbalisierungen vermittelt werden, kaum bis gar nicht aufnehmen. Untertitel bei Videos, Transkripte sowie Übersetzung in Gebärdensprache ermöglichen den meisten Menschen mit Hörbeeinträchtigung die gesprochenen Inhalte zu erfassen. Zusätzlich können diese Hilfsmittel Menschen, dessen Muttersprache nicht Deutsch ist, nutzen.

Hinweis

Die Aufführung von Beeinträchtigungen und Bedarfen ist nicht abschließend. Individuelle Bedarfe sind vielfältig und unterschiedlich.

Weitere Informationen zu Studierenden und ihren individuellen Bedarfen (SmiBs) finden Sie auf der Homepage Blind Date (Hinweis: Sie gelangen auf eine separate Internetseite, welche sich in einem neuen Browser-Fenster öffnet!). Dort können mithilfe von Personas (auf Daten basierende, fiktive Personen) "virtuelle Begegnungen" mit SmiBs stattfinden.

* In Anlehnung an "Definition Digitale Barrierefreiheit" der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport